Danke, dass ihr mein Vermögen gehütet habt

Mehr als zwei Jahrtausende lang war das Grab von Liu He Ziel von Räubern, und doch blieb es weitgehend unversehrt — ein kleines Wunder und vielleicht besondere Gunst für Liu He und Nanchang (Jiangxi). Vier Faktoren ermöglichten den Erhalt des immensen Reichtums des Markgrafen von Haihun:
Erstens, „Hilfe des Himmels“. Die Rettungsgrabung begann nach einem Raubversuch im Jahr 2011. Die Räuber trieben einen Schacht von ca. 1,5 m Länge, 0,8 m Breite und 18 m Tiefe, der Aufschüttung, Außengemach und sogar die dicken unteren Bohlen der inneren Kammer durchstieß. Sie zielten leicht westlich der Mittelachse, im Glauben, der Sarg liege zentral. Doch da Liu He als amtierender Markgraf starb, folgte der Grundriss einer häuslichen Anlage: Schlafraum im Osten, Halle im Westen, ein freier Mittelbereich. Durch alte Einstürze war die Kammer mit Schlamm gefüllt; die Räuber bohrten im freien Zentrum, fanden nichts und gaben im Morgengrauen auf, statt die verschlämmte Kammer zu räumen. Denkmalschutz und Polizei griffen noch am selben Tag ein — eine beinahe sichere Katastrophe wurde verhindert. Später stellten Archäologen fest: Der Sarg lag nordöstlich im östlichen „Schlafraum“, große Depots aus Goldkuchen und Hufeisenbarren im Westen. Eine Verschiebung des Schachts um 2 m nach Osten hätte den Sarg getroffen; 60 cm nach Westen die Goldkisten unter der Lagerstatt. Der Fehlschuss rettete das Grab. Im Aufschüttungskörper fanden sich über zehn ältere Raubschächte. Die abgelegene Lage in Haihun (Kommandantur Yuzhang), 168 Jahre Kontinuität über vier Generationen — mit Grabwache solange das Lehen bestand — und der relative Frieden des Südens schützten es selbst vor Cao Caos „Goldtast‑Offizieren“.
Zweitens, „Hilfe der Erde“. Obwohl die innere Kammer aus Holz besteht, ist sie meisterhaft gefertigt, komplex und robust — Spitze der hölzernen Untergrundpaläste jener Zeit — und mit antiken Mitteln schwer auszuräumen. Chroniken melden ein starkes Erdbeben um 318 n. Chr. (Östliche Jin) in der Poyang‑Region, das das Grab beschädigte und Räume einstürzen ließ; Schlamm und Wasser drangen ein, füllten die Kammer und vervielfachten den Räumaufwand — ironischerweise ein Schutzschild. Der Grabhügel Guodunshan wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Dorffriedhof; Grab über Grab verschleierte die genaue Lage und schreckte Räuber ab.
Drittens, „Schutz des Wassers“. Der Poyang‑See wirkte als Wächter. Die Uferlinie des einstigen Pengli‑Sumpfes (heute Poyang) wanderte; die Stadt Haihun lag lange Zeit unter Wasser — „Haihun versank, Wucheng erhob sich“, heißt es. Saisonale Wasserstände hoben und senkten den Grundwasserspiegel: bei Hochwasser war die Kammer komplett überflutet, bei Niedrigwasser trat sie nur teilweise hervor. Ohne Unterwassertechnik gaben antike Räuber beim Auftreten von Wasser auf. So blieben über zwei Jahrtausende nur Löcher in der Aufschüttung — die Kammer erreichte niemand, der Reichtum blieb.
Viertens, „menschlicher Einsatz“. Dorfbewohner schützten den Hügel. 2011 hätte ein Tag Verzögerung genügt, und das Grab wäre leer gewesen. Dank raschen Handelns können wir das staunenswerte Grab heute sehen und einen Weltkulturerbe‑Park um die Ruinen des Haihun‑Markgrafenlehens denken. Archäologen setzten mit wissenschaftlicher Grabung und Konservierung fort und ließen die Funde nach zwei Jahrtausenden ein lebendiges Bild der Han‑Geschichte und ‑Kultur zeichnen.
Veröffentlicht am: 9. Sept. 2025 · Geändert am: 10. Sept. 2025