Schreiben ist der beste Weg zu denken

Lernen, Denken, Üben — drei verlässliche Wege zum Tun. Lesen dient dem Lernen; Arbeit ist Praxis; Schreiben ist tiefes Denken — die höchste Kunst des Handelns. Nur systematisches Denken macht in harter Konkurrenz exzellent, und Schreiben ist der beste Pfad dorthin.
Die Leserzahlen von WeChat‑Artikeln sinken. Ein Grund: zu wenig Tiefe; Leser sind müde vom Oberflächlichen. Guter Text braucht Inspiration, Material und Überarbeitungen. Wer echte Tiefe anstrebt, kann — und sollte — der „ungeschriebenen Regel“ täglicher Updates nicht folgen, wenn Qualität zählen soll.
Eigenes Publizieren ist zuerst für einen selbst, erst dann für Leser. Wenn Schreiben nicht der Lebensunterhalt ist, lohnt es nicht, an Views oder täglichen Posts zu hängen. Was sich am besten verkauft, ist nicht zwingend das Beste; nur Zeitresistentes wird klassisch.
Manche raten zum freien Schreiben — Gedanken schweifen lassen und folgen. Das hilft wachen Köpfen. Wer jedoch logischen Ausdruck oder Redekunst stärken will, schreibt am Stück, wie eine Prüfungsklausur. Mit Beständigkeit entsteht strenges Denken, und Worte fallen leicht.
Ich lese oft alte Texte von mir. Wären sie nicht in meinem Blog, zweifelte ich bisweilen, sie geschrieben zu haben. Vielleicht fühlt es sich am Ende des Lebens an, als läse man beim eigenen Umblättern die Geschichte eines anderen.
In nächtlicher Stille: eine Tasse Tee, ein Stift, ein Blatt — wie viel Vergangenes und Heutiges in eine Handfläche passt. Welch Freude.
Veröffentlicht am: 26. Aug. 2025 · Geändert am: 12. Sept. 2025