Merkmale der in den 1990ern geborenen Gründer

- Vor der Gründung hatten viele Post‑90 kaum Berührung mit Landwirtschaft. Selbst Landkinder waren selten auf dem Feld, kennen die 24 Solartermine nicht und verwechseln bisweilen Weizen mit Schnittlauch. Dennoch hindert sie das nicht am Einstieg in AgTech. Sie lernen schnell, haben ein gutes Gespür und finden rasch die Pain Points der Branche.
- Landwirtschaft ist eine sehr traditionelle Branche, entwickelt sich langsam und kennt viele chronische Leiden — bietet aber viele Einstiegschancen. Post‑90‑Gründer sind fokussiert: Sie wissen, was sie können, worin sie stark sind und in welcher Nische Chancen liegen. Manche bleiben 3–4 Jahre in einem Subsegment und machen weiter. Im Unterschied zu vielen Post‑80, die nach einem Jahr ohne Fortschritt schnell schwenken.
- Internationaler Blick. Als Internet‑Natives verfolgen sie die globalen Fortschritte in ihrer Nische in Echtzeit und pflegen Austausch mit Gründern im Ausland — etwas, das früheren lokalen Generationen oft fehlte.
- Vision und Weitblick. Groß denken, Nischenpfade präzise lesen und zugleich das aktuelle Geschäft entwickeln und die Zukunft vorbereiten. Ein Drohnen‑Team für Pflanzenschutz sammelt seit Jahren Felddaten, auch wenn der Wert noch nicht klar ist.
- Teilen und Selbsterkenntnis. Sie kennen ihre Vorlieben und Leidenschaften, erkennen, wenn sie technisch stark, aber nicht im Vertrieb sind; sie holen eine verlässliche Sales‑Kraft und geben komplementärem Talent fair Anteile.
- Furchtlos vor Autoritäten. Sie scheuen weder Branchenmaßstäbe noch Hürden, eilen nicht in „Zirkel“, sondern arbeiten ruhig und gründlich.
- Verständnis für Kapital. Von Anfang an nutzen sie Kapitalhebel. Anders als frühere Generationen, die aus Ersparnissen starteten, kommt ihr erstes Geld oft aus staatlicher Förderung oder von Angels. Der Fundraising‑Takt ist klar geplant — ein Team bereitet schon die Runde in einem Jahr vor.
Veröffentlicht am: 12. Dez. 2018 · Geändert am: 13. Sept. 2025